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05.07.2021

Audit berufundfamilie – zum fünften Mal erfolgreich zertifiziert

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„Wir möchten für die medius KLINIKEN ein strukturiertes, nachhaltiges Gesamtkonzept, welches unsere Unternehmenswerte widerspiegelt, zur Steigerung der Arbeitgeber-Attraktivität, schrittweise umsetzen. Dazu zählen für uns all die Maßnahmen, die unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lebensphasenorientiert attraktive Rahmenbedingungen in ihrem Arbeitsumfeld bieten und zu einer hohen Mitarbeiterbindung beitragen.“

Mit diesen Worten hat die Geschäftsführung Ende 2016 den ersten Maßnahmenkatalog zur erfolgreichen Zertifizierung des Audit berufundfamilie vorgestellt. 
An dem Anspruch das Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitgeberattraktivität und medizinische Kompetenz entsprechend dem Qualitäts- und Werteverständnis der medius KLINIKEN miteinander einhergehen, hat sich auch gute vier Jahre später nichts geändert. 

Wir freuen uns, dass die Zertifizierungsgesellschaft nun zum fünften Mal in Folge uns den Erfolg unseres Engagements in diesem Bereich bescheinigt hat und möchten dies zum Anlass nehmen, ein paar Beispiele aus dem Klinikalltag vorzustellen. Denn es hat sich sichtlich was bewegt in den letzten Jahren….

Flexible Arbeitszeitmodelle

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bildet den Fokus vieler Angebote und Konzepte, die die medius KLINIKEN zur Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anbieten. Um Job und private Lebenssituation vereinbaren zu können, stellen flexible Arbeitszeitmodelle insbesondere in der Pflege und im Ärztlichen Dienst für viele Kolleginnen und Kollegen ein entscheidendes Kriterium dar. 
Evi Rex, Elisabeth Einsele und Anja Ohlendorf, drei Kolleginnen der Station 41/42 der medius KLINIK KIRCHHEIM haben mit uns über ihr persönliches Arbeitszeitmodell und wie dieses ihnen ermöglicht Arbeit und private Lebenssituation zu vereinbaren, gesprochen. 

Liebe Frau Ohlendorf, liebe Frau Einsele, liebe Frau Rex, Sie arbeiten nun schon seit einigen Jahren in einem etwas anderen Arbeitszeitmodell. 
Wie sieht dieses genau aus? Würden Sie uns Ihr Modell kurz vorstellen?  

Anja Ohlendorf: 
Ich arbeite eine Woche und habe dann wieder eine Woche frei. In meiner Arbeitswoche arbeite ich im normalen Schichtbetrieb (Früh-, Spät- oder Nachtschicht). Darüber hinaus arbeite ich an zwei Wochenenden im Monat ebenfalls im Schichtbetrieb. In der Woche, in der ich frei habe, werde ich in der Regel nicht angerufen. Ich bin jedoch jederzeit bereit, einen FT4 Dienst (8.00 Uhr bis 12.00 Uhr) bei Bedarf zu übernehmen. 

Elisabeth Einsele: 
Ich arbeite im sogenannten FT6 Arbeitszeitmodell. Dieses Modell sieht eine Arbeitszeit von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 11.30 Uhr vor. Darüber hinaus arbeite ich in der Regel an einem Wochenende im Monat im normalen Schichtbetrieb. 

Evi Rex: 
Ich arbeite im sogenannten FT4 Arbeitszeitmodell. Dieses Modell sieht eine Arbeitszeit von Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr sowie keinen Wochenenddienst vor. Das Einspringen für erkrankte Kolleginnen und Kollegen kommt nur sehr selten vor. 

Welche Vorteile bietet Ihnen das Arbeitszeitmodell? 

Anja Ohlendorf: 
Meine freie Woche bietet mir die Möglichkeit, mich um meine Kinder zu kümmern. In meiner Arbeitswoche bin ich sehr flexibel und kann in jeder Schicht (Früh-, Spät- oder Nachtschicht) arbeiten. 

Elisabeth Einsele: 
Je älter ich wurde, desto schwerer fiel es mir im Spätdienst zu arbeiten. Das Modell bietet mir die Möglichkeit, weiterhin in meinem Beruf tätig zu sein und die für mich leistbaren Schichten zu erbringen. 

Evi Rex: 
Das Arbeitszeitmodell habe ich 2009 von der damaligen Pflegedirektorin angeboten bekommen. Durch einen familiären Schicksalsschlag konnte ich meiner bisherigen Teilzeittätigkeit (Schichtbetrieb) nicht weiter nachgehen. Das Modell ermöglichte es mir, weiterhin in meinem Beruf tätig zu sein, mich gleichzeitig aber auch um meine damals noch kleinen Kinder zu kümmern. Mein Arbeitszeitmodell bietet den Vorteil, dass ich flexibel auf meiner Station eingesetzt werden kann, auch Springerdienste übernehme ich. So kann ich meine Kolleginnen und Kollegen unterstützen, wann immer diese Hilfe benötigen. 

Seit wann arbeiten Sie in diesem Modell? 

Anja Ohlendorf: 
Ich arbeite seit 2018, dank unserer engagierten Stationsleitung, in diesem Modell. Sie hat mir damals auf Wunsch diese Arbeitszeiten ermöglicht. 

Elisabeth Einsele: 
Ich arbeite seit rund einem Jahr (seit meinem 60. Lebensjahr) in diesem Arbeitszeitmodell. Ich habe dieses Modell von einer Kollegin übernommen, die die mK verlassen hat. Ursprünglich war dieses Modell für Mütter mit kleinen Kindern vorgesehen, dieses Modell eignet sich jedoch auch hervorragend für ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht mehr alle Schichten übernehmen können. 

Evi Rex: 
Ich arbeite seit 2009 in diesem Arbeitszeitmodell. Mittlerweile sind meine Kinder groß, trotz alldem bietet dieses Modell nach wie vor viele Vorteile für mich, weshalb ich meine Arbeitszeit nicht wieder ausgeweitet habe. Unter anderem kann ich an den Wochenenden meine 94-jährige Mutter, die 140 km entfernt wohnt und alleine lebt, besuchen und betreuen. 

Hätten Sie Ihrer Tätigkeit weiter nachgehen können, wenn Ihnen das Arbeitszeitmodell nicht angeboten worden wäre? 

Anja Ohlendorf: 
Eine Fortführung meiner Tätigkeit bei den mK wäre ohne dieses Arbeitszeitmodell nicht möglich gewesen. Ich arbeite derzeit 70 %, trotz des wöchentlichen Wechsels fühle ich mich im Team sehr gut integriert. Unsere Stationsleitung ist sehr bemüht auf alle Wünsche einzugehen und alle Mitarbeitende einzubeziehen. So werden beispielsweise relevante Informationen aus Kurzbesprechungen auch nach Hause geschickt. 

Elisabeth Einsele: 
Eine Fortführung meiner Tätigkeit im normalen Schichtbetrieb wäre aufgrund meines Alters nicht weiter möglich gewesen. Ich hätte mir wahrscheinlich eine andere berufliche Tätigkeit bis zu meinem Renteneintritt suchen müssen. Das wäre für mich sehr schade gewesen, da ich nach wie vor sehr gerne bei der Versorgung der Patienten im stationären Bereich mitarbeite.

Evi Rex: 
Eine Fortführung meiner Vollzeittätigkeit wäre ohne das angebotene Arbeitszeitmodell nicht möglich gewesen, schweren Herzens hätte auch ich mich nach einer anderen Tätigkeit umsehen müssen. 

Wie reagieren Ihre Kolleginnen und Kollegen auf diese etwas anderen Arbeitszeitmodelle? 

Anja Ohlendorf: 
Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl in unserem Team. Trotz des wöchentlichen Wechsels habe ich nicht das Gefühl, nicht zum Team zu gehören. Unsere Stationsleitung ist immer sehr bemüht, dass wir alle, auch diejenigen, die nicht ständig vor Ort sind, alle relevanten Informationen erhalten. Auch sind meine Kolleginnen und Kollegen stets bereit eine Schicht mit mir zu tauschen, sollte dies notwendig sein. 

Elisabeth Einsele: 
Ich kann mich meiner Kollegin nur anschließen. Durch meine reduzierte Arbeitszeit hat sich für mich nichts am Verhältnis zu meinen Kolleginnen und Kollegen geändert. 
Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig, ganz unabhängig vom Arbeitszeitmodell. 

Evi Rex: 
Ich kann meinen beiden Kolleginnen nur beipflichten. 
Durch mein Arbeitszeitmodell kann ich flexibel auf der Station eingesetzt werden und dadurch meine Kolleginnen und Kollegen bestmöglich unterstützen.  Auch ich möchte nochmals betonen, dass sich für mich durch mein Arbeitszeitmodell nichts am Umgang mit meinen Kolleginnen und Kollegen verändert hat. Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl in unsrem Team und bin bis heute für diese angebotene Möglichkeit dankbar. 

Liebe Frau Ohlendorf, liebe Frau Einsele, liebe Frau Rex, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben um uns einen Einblick in Ihre Arbeitszeitmodelle zu geben. 

Bist du gespannt, welche Maßnahmen wir noch umgesetzt haben?

Dann bleibe dabei, in wenigen Wochen wird der nächste Beitrag zum Thema "Flexible Arbeitszeitmodelle - Herausforderungen bei der Dienstplangestaltung" folgen. 

Das Interview führte Katharina Weber, Kommunikation u. Strategie, medius KLINIKEN
Text: Iris Weichsel, Kommunikation u. Strategie, medius KLINIKEN
Porträt: Elisabeth Einsele 

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