Rebecca Dumancic-Salih, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station E.1 der medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT, absolvierte eine Weiterbildung zur Herzinsuffizienz-Assistentin (hearth-failure-nurse) am Herzzentrum Göttingen. Diese Weiterbildung konzentriert sich im Allgemeinen auf die Herzinsuffizienz und die Beratung der Patienten, die an dieser Erkrankung leiden. Gemeinsam mit Kollegen und Ärzten wurde ein Konzept für die medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT erstellt, welches momentan auf der Station E.1 eingeführt wird.
Wir haben uns mit Frau Dumancic-Salih darüber unterhalten, was dem Beratungskonzept zugrunde liegt und welche Vorteile für den Patienten bestehen.
Liebe Frau Dumancic-Salih, was versteht man unter einer Herzinsuffizienz?
Die Herzinsuffizienz ist eine sehr häufige Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr die volle Leistung erbringt. Das heißt, das Herz ist nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und deshalb auch mit lebenswichtigem Sauerstoff zu versorgen. Typische Anzeichen sind bspw. Atemnot, Erschöpfung, Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit. Dies kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Doch mittlerweile gibt es wirklich sehr gute Behandlungsmöglichkeiten, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen und mit ein paar einfachen Regeln lässt es sich sogar ohne Einschränkungen leben.
Und dazu haben Sie ein Beratungskonzept für die Patienten entwickelt?
Ja genau. Ziel des Beratungskonzepts ist es, die Patienten, die unter Herzinsuffizienz leiden, zu beraten und zu schulen, sodass sie trotz und mit ihrer Erkrankung eine gute Lebensqualität haben. So sollen auch Wiedereinweisungen in die Klinik reduziert werden. Jeder Patient sollte seine Erkrankung und den damit verbundenen Lebensstil kennen.
Was bedeutet das nun genau?
Unser Beratungskonzept setzt sich aus 5 Komponenten zusammen:
1. Beratung durch Ärzte und Pflegepersonal
Patienten werden durch qualifiziertes Personal über die Medikamenteneinnahme und die Therapie der Herzinsuffizienz informiert. Zudem werden sie dahingehend geschult, wie wichtig tägliche Bewegung ist und wie sie sich im Alltag verhalten sollen.
2. Herzinsuffizienz-Tagebuch für Zuhause
Die Patienten werden darum gebeten, zur Selbstkontrolle ein Herzinsuffizienz-Tagebuch zu führen. Dieses Tagebuch umfasst die tägliche Gewichtskontrolle und die Vitalzeichen der Patienten – also Blutdruck und Herzfrequenz. Mit diesen Daten kann die Medikation der Patienten optimal angepasst werden. Zudem können negative Veränderungen rasch erkannt und behandelt werden, um eine stationäre Behandlung möglicherweise zu vermeiden.