Medius Kliniken Kirchheim, Ruit und Nürtingen

Menu

  • Ausbildung

    07.03.2024

    Hospitation an der Charité

    zurück zur Startseite Sag uns deine Meinung

    Drei Kolleginnen aus dem Team unserer Praxisanleitungen von unserer Ausbildungsstation an der medius KLINIK in Kirchheim und Nürtingen haben für eine Hospitation die Berliner Charité besucht, um sich mit dortigen Praxisanleitungen darüber auszutauschen, wie Pflegeausbildung mit Hilfe einer Ausbildungsstation gelingt. Anschließend waren auch fünf Kolleginnen aus Berlin in Kirchheim und Nürtingen zum Gegenbesuch, haben mit angepackt und sich ein Bild davon gemacht, wie die Ausbildungsstation an unseren Standorten funktioniert. 

    Die Ausbildungsstationen an den medius KLINIKEN gibt es seit Jahresbeginn 2021. Hier stehen die Auszubildenden ebenso im Mittelpunkt wie die Patienten, damit sie noch individueller, professioneller, vertiefter und praxisnäher lernen können. 

    Wie haben die drei getroffen, um zu erfahren, was sie vom Austausch mit den Berliner Kollegen mitgenommen haben.

    medius: Wie kam es zum Austausch mit den Kollegen an der Charité?
    Hanna Stickler:
    Die Kollegen aus Berlin haben sich bei uns gemeldet, weil sie etwa zur gleichen Zeit wie wir erstmals eine Ausbildungsstation eingeführt haben. Sie haben deutschlandweit recherchiert, wo es schon eine Ausbildungsstation gibt, um von den Erfahrungen anderer Kollegen zu lernen und sind so auf uns gestoßen. 

    Wie sah der gemeinsame Austausch aus? 
    Rebekka Baumgarten: Zunächst haben wir uns online ausgetauscht in gemeinsamen Videokonferenzen mit den Praxisanleitungen der Ausbildungsstationen und unsere jeweiligen Konzepte der Ausbildungsstationen vorgestellt. Dabei ist dann auch die Idee einer Hospitation entstanden. Wenn man vor Ort mitläuft und mitarbeitet, bekommt man viel anschaulicheren Einblick in die Arbeitsweise der anderen.

    Was waren Fragen, die alle umgetrieben haben? 
    Tamara Roblitschka: Wie läuft in der anderen Klinik die Praxisanleitung ab? Welche Probleme und Lösungsansätze gibt es im Umgang mit internen und externen Auszubildenden? 

    Wie war es an der Charité? Was ist dort anders und was ist ähnlich wie bei uns bei den medius KLINIKEN?
    Hanna Stickler: Viele Herausforderungen in der Ausbildung und Anleitung von angehenden Pflegefachkräften sind ähnlich, die Kollegen in Berlin haben auch mit Fachkräftemangel und hohem Krankenstand zu kämpfen, was hier wie dort dazu führt, dass geplante Praxisanleitertage oft nicht möglich sind. 

    Tamara Roblitschka: Und alle stehen immer wieder vor der Herausforderung, Auszubildenden zu motivieren und ihnen dabei zu helfen, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Die Kollegen in Berlin haben allerdings keine Schwierigkeiten genug Bewerber für offene Ausbildungsplätze zu finden.

    Rebekka Baumgarten: Auch die Herausforderungen mit dem neuen Ausbildungsgesetz und den Pflichteinsätzen der Auszubildenden sind ähnlich. Dass die internen Auszubilden fast ein Jahr lang nicht in der Klinik lernen und die externen Auszubildenden, wenn sie im zweiten Lehrjahr für ihre Pflichteinsätze zu uns kommen, keinerlei Akutpflegeerfahrung haben, führt dort genauso wie bei uns zu einer verkürzten Vorbereitungszeit auf die Examina. Hier hilft uns bei den medius KLINIKEN allerdings die intensivere Betreuung auf unserer Ausbildungsstation.

    Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Ausgestaltung der Ausbildungsstation?
    Hanna Stickler
    : An der Charité wird die Ausbildungsstation ähnlich zu unserem Konzept „Schüler leiten eine Station“ umgesetzt – dort führen Auszubildende im dritten Lehrjahr zur Vorbereitung auf ihre Examina eine Woche lang eine Station.

    Im Unterschied dazu lernen bei uns alle Auszubildenden, egal in welchem Lehrjahr sie sind und egal von welcher Pflegefachschule sie kommen von Anfang an auch auf unserer Ausbildungsstation. Wir betreiben die Ausbildungsstation durchgängig das ganze Jahr über. Immer je sieben bis acht Auszubildende sind für rund fünf Wochen auf der Ausbildungsstation eingeteilt. Hier ist dauerhaft eine Praxisanleitung zusätzlich zur für die Station zuständigen Bereichsvollkraft im Zwischendienst geplant. Diese Praxisanleitung ist für die Auszubildenden immer ansprechbar und betreut mit ihnen gemeinsam die Patienten. Von dieser intensiveren Anleitung und Begleitung profitieren unsere Auszubildenden merklich.

    Welche Erfahrungen und Erkenntnisse nehmen Sie von der Hospitation mit?
    Hanna Stickler:
    Zu sehen, dass letztlich, egal ob in Berlin oder in Kirchheim oder Nürtingen, die Herausforderungen ähnlich sind und dass wir gute Lösungsansätze haben, hat uns darin bestärkt, für unsere Pflegeschüler neue Wege zu gehen und unsere Ausbildungsstation weiterzuentwickeln.

    Wie war die Rückmeldung der Kollegen aus Berlin? Was haben sie mitgenommen?
    Hanna Stickler:
    Die Kollegen waren überrascht, dass bei uns die Digitalisierung schon so weit fortgeschritten ist und wir bereits eine vollständig elektronische Patientenkurve haben.

    Rebekka Baumgarten: Als Anregung mitgenommen haben sie unter anderem, dass wir Arbeitsblätter und Arbeitsaufträge erarbeitet haben, die allen Praxisanleitungen zugänglich sind. Bei uns muss nicht jede Praxisanleitung ihre Materialien neu erarbeiten.

    Tamara Roblitschka: Und auch der eigene Raum, in den wir uns mit den Auszubildenden für Gespräche oder Anleitungen zurückziehen können – das hat den Kolleginnen und Kollegen gut gefallen, das wünschen sie sich an der Charité auch, haben sie uns erzählt. Dort findet alles im Dienstzimmer oder im Aufenthaltsraum der Station statt.

    Wie geht es weiter?
    Hanna Stickler:
    Wir werden weiterhin im Austausch bleiben und sehen, wie es mit den Ausbildungsstationen weitergeht. Toll wäre es, wenn wir auch in Zukunft wieder Praxisanleitungen von den medius KLINIKEN und aus der Charité gegenseitige Hospitationen ermöglichen könnten.

    Würden Sie einen solchen Erfahrungsaustausch auch anderen empfehlen?
    Hanna Stickler:
    Auf jeden Fall! Die Hospitation ist eine Chance, den eigenen Horizont zu erweitern. Der Austausch hat für uns die Herausforderungen am eigenen Standort relativiert. Es tut gut zu sehen, dass die Herausforderungen oft ähnlich sind und von den Lösungsansätzen der anderen kann man lernen.

    Das Interview führte Anna Huerkamp, Unternehmenskommunikation, medius KLINIKEN
    
    
    (v.l.n.r.) Hanna Stickler, Rebekka Baumgarten und Tamara Roblitschka 
    
    

    nach oben