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Fort- und Weiterbildungen

21.04.2022

Kontaktstudium Gesundheitsmanagement an der DHBW

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Wie bereitet mich die Theorie auf das Alltagsgeschäft vor?

Der kontinuierlichen Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen kommt eine bedeutende Schlüsselrolle zu. Um das Potenzial jedes einzelnen Mitarbeitenden zu fördern und die Patienten optimal versorgen und betreuen zu können, bieten die medius KLINIKEN zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen an. Eine der vielen Weiterbildungsmaßnahmen ist das Kontaktstudium "Gesundheitsmanagement" an der DHBW in Stuttgart. 

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie bei einer Weiterbildung die Theorie vermittelt wird und diese auch im Arbeitsalltag angewendet werden kann? Wir haben nachgefragt bei:

Melvin Mendritzki, Pflegedienst
stv. Stationsleitung der Station 41 (Neurologie und Stroke Unit) der medius KLINIK KIRCHHEIM seit Herbst 2021
und
Claudia Köhler, Pflegedienst
Stationsleitung der Station 1 (Onkologie, Diabetologie, Palliativstation und Onkologischen Tagesklinik) der medius KLINIK NÜRTINGEN seit Herbst 2020

Welchen Werdegang hatten Sie bisher bei den medius KLINIKEN?

Claudia Köhler (CK): Nachdem ich meine Ausbildung zur Krankenschwester in der DDR 1991 absolviert habe, kam ich 1993 zu den medius KLINIKEN. Als examinierte Krankenschwester arbeitete ich auf einer internistischen Station im Altbau Nürtingen. 2001 wechselte ich nach 8 Jahren ins Medizincontrolling. Seit Herbst 2020 bin ich wieder in der Pflege tätig und leite die Bereiche der Onkologie, Diabetologie, Palliativstation und Onkologischen Tagesklinik an der medius KLINIK NÜRTINGEN.

Melvin Mendritzki (MM): Nach meinem erfolgreich abgeschlossenen Theologiestudium in Mainz absolvierte ich meine Ausbildung von 2017 bis 2020 als Gesundheits- und Krankenpfleger bei den medius KLINIKEN. Im Anschluss an die Ausbildung arbeitete ich im Pflegedienst in der Zentralen Notaufnahme in Kirchheim, bis ich im Herbst 2021 die stv. Stationsleitung der Station 41 (Neurologie sowie Stroke Unit) übernahm.

Welche Gründe haben Sie dazu bewegt, dieses Studium zu beginnen?

Tatsächlich gab es keinen persönlichen Auslöser. Für die Übernahme einer Leitungsfunktion regte die Pflegedirektion an, ein Studium an der DHBW Stuttgart zu absolvieren, um die theoretischen Grundlagen für eine leitende Tätigkeit zu erlernen.

Welche Qualifikationen und Interessen sollten mitgebracht werden, um dieses Kontaktstudium zu absolvieren?

Ein Kontaktstudium setzt eine abgeschlossene Ausbildung im pflegerischen Bereich voraus. Selbstverständlich kann das Studium auch begonnen werden, wenn man bereits als Leitung tätig ist.

Welche persönlichen und beruflichen Kompetenzen und Ziele wollen Sie mit dem Studium erreichen?

Unsere persönlichen und beruflichen Kompetenzen sowie Ziele sind inhaltlich, organisatorisch und rechtlich geprägt. Wir wollen durch das Studium die Kompetenz erlangen, ein Team gut zu führen und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Es ist wichtig, die gesetzlichen Rahmenbedingungen, z.B. bei der Erstellung eines Dienstplans, zu kennen. Zudem wird durch das Studium unsere Projektkompetenz gestärkt, die wir gezielt für unsere Aufgaben und Projekte im Haus einsetzen können. 

Ist das Kontaktstudium eher etwas für Menschen, die schon mitten im Berufsleben stehen oder auch für Berufsanfänger?

Es ist sehr schwierig, direkt nach der Ausbildung eine leitende Position zu übernehmen und direkt mit einem Studium zu beginnen. Ein Studium und eine leitende Tätigkeit müssen gewollt sein und sind mit viel Disziplin verbunden. Es schadet nicht, wenn bei Antritt einer leitenden Tätigkeit bereits Berufs- und Lebenserfahrung gesammelt wurden.

Was ist ein Kontaktstudium und was beinhaltet dieses in Ihrem Fall?

Das Studium baut aufeinander auf. Im ersten Semester werden hauptsächlich allgemeine Inhalte wie Projektmanagement, rechtliche Grundlagen sowie der Umgang mit Microsoft Office Programmen oder Business Englisch vermittelt. Im 2. Semester werden diese Inhalte vertieft und um weitere Module wie Pflegemanagement oder Kommunikationsmodelle ergänzt.

Wie oft sind Sie im Monat an der DHBW, um Vorlesungen zu besuchen?

An der DHBW werden die Vorlesungen tageweise unterrichtet. Im Kontaktstudium finden die Vorlesungen ca. 4–6 Mal im Monat statt. Die restlichen Tage sind mit Leitungstätigkeiten sowie Arbeiten im Pflegedienst gefüllt.

Gibt es am Ende Ihres Studiums Abschlussarbeiten?

Für den Abschluss des 1. Semesters ist eine Präsentation über ein vorgegebenes Thema erforderlich. Im 2. Semester muss eine Seminararbeit über ein selbst ausgewähltes Thema geschrieben werden.

Welchen Abschluss erlangen Sie durch das Studium?

Am Ende des Studiums erhalten wir Zertifikate mit Noten. Während des Studiums können 80 Credits gesammelt werden, die für die nachfolgenden Bachelorstudiengänge „Pflegemanagement“ oder „Pflegepädagogik“ angerechnet werden können.

Können Sie das Gelernte in das Alltagsgeschäft integrieren?

Die vermittelte Theorie im Studium kann sehr gut in der Praxis umgesetzt werden. Anwendbar ist das Gelernte innerhalb von Projekten, beispielsweise bei der Umgestaltung der Stationen. Ebenfalls verstehen wir nun die Zusammenhänge und Hintergründe innerhalb des Hauses besser und können die Dienstpläne effizient, im Hinblick auf die Zusammenstellung der Teams und der Arbeitszeitregelungen, erstellen.

Wie umfangreich ist das Studium? Kommen Sie auch manchmal an Ihre Grenzen?

Hauptsächlich kommen wir an unsere zeitlichen Grenzen, da wir nicht nur das Studium, sondern auch unsere Tätigkeit als Leitung bzw. reguläre Dienste in der Pflege bewältigen müssen. Es existiert ständig ein hoher Organisationsaufwand, verbunden mit einem großen Pensum an Aufgaben, die sehr anstrengend sein können. Hinzu kommt natürlich die aktuelle Coronasituation. Auch diese bringt uns zeitweise an unsere Grenzen.  

Wie bekommen Sie Studium und Arbeit unter einen Hut?

Es braucht definitiv ein gut organisiertes Zeitmanagement. Wir müssen viele Absprachen einhalten und unsere Prioritäten setzen. Wir sind froh darüber, dass unsere Teams sowie Leitungskolleginnen uns auf der Station unterstützen und damit eine große Hilfe sind.

Welche Herausforderungen bringt das Kontaktstudium mit sich?

CK: Herausfordernd ist zum einen, Referate vorzubereiten und die Informationen wesentlich und kompakt zu verpacken. Zum anderen kommen noch die Seminararbeiten hinzu, die wir schreiben müssen.

MM: Ich persönlich finde es sehr herausfordernd, eine gelungene Abwechslung zum Stationsalltag und dem Studium zu finden. Oftmals ist das nicht leicht.

Welche Studieninhalte finden Sie besonders spannend bzw. interessant?

Auf jeden Fall die Krankenhausfinanzierung, die rechtlichen Grundlagen und das Projektmanagement. Sowie die gelernten Dinge auf der Station und im Klinikalltag einzusetzen.

Werden Sie von den medius KLINIKEN beim Studium unterstützt? (Kosten, Arbeitszeit, Arbeitsunterlagen…)

Die medius KLINIKEN gewähren uns 21 Fortbildungstage pro Semester, um auf Referate lernen zu können, an Seminararbeiten zu schreiben oder an den Vorlesungen teilnehmen zu können. Auf Wunsch und Nachfrage erhalten wir umfangreiches Lesematerial von der Pflegedienstleitung. Bei Fragen zu bestimmten Themen haben wir die Möglichkeit, Termine mit den entsprechenden Abteilungen zu vereinbaren.

Unterstützen Sie sich gegenseitig?

Wir schätzen die gegenseitige Unterstützung sehr. Es erleichtert das Studium und den Stationsalltag. Jeder hat seine persönlichen Stärken und Schwächen, hilft dem anderen gerne bei Fragen und Problemen. Zudem ist es sehr schön, dass weitere Kolleginnen und Kollegen bei den medius KLINIKEN das Studium absolviert haben und wir uns gegenseitig austauschen konnten – wie eine Art kleines Netzwerk und Ideenbörse. Wir wachsen gemeinsam an den Herausforderungen und stärken unser Miteinander. Wir erhalten zudem eine große Unterstützung von unseren Teams, in dem sie besonders Rücksicht auf uns nehmen.

Gehen Sie in gewissen Situationen nun anders vor als vor Ihrem Studium?

Teilweise gehen wir in gewissen Situationen nun anders vor. Dies geschieht jedoch unbewusst. Wir können nun Situationen anders angehen und sind routinierter.

Wie viel Zeit nimmt dieses Studium in Anspruch?

Ungefähr 1–1 ½ h benötigen wir, um die Kurse nachzuarbeiten und die gelernten Themen zusammenzufassen. Stehen Präsentationen an, planen wir dafür 4 Tage ein, um diese perfekt präsentieren zu können.

Haben Sie in Zeiten von Corona Präsenzveranstaltungen oder findet das Studium online statt?

Zu Beginn der Pandemie fand das Studium in Präsenzveranstaltungen statt. Durch die Pandemie-Entwicklung wechselten die Veranstaltungen jedoch zu Onlinevorlesungen.

Würden Sie das Kontaktstudium weiterempfehlen?

Ja wir würden das Kontaktstudium vor allem Personen weiterempfehlen, die in einer Leitungsposition arbeiten oder arbeiten möchten. Die Weiterbildung soll dazu beitragen, mehr Wissen zu erlernen, um den Alltag effizienter und routinierter bewältigen zu können.

Was würden Sie den Personen raten, die ebenfalls ein Kontaktstudium an der DHBW anstreben?

Es ist von Vorteil, bereits Berufserfahrung gesammelt zu haben. Auch sollte eine gewisse Selbstdisziplin mitgebracht werden. Im Studium ist man auf sich gestellt und es liegt in der eigenen Verantwortung, sich das Wissen anzueignen. Das Studium muss gut organisiert sein, um den Leitungsalltag und das Studium unter einen Hut zu bringen. Der Beginn des Studiums sollte auf jeden Fall nicht zu weit herausgeschoben und zeitnah nach der Annahme einer Leitungsposition begonnen werden. Selbstverständlich müssen aber auch Kompromisse eingegangen werden, wie beispielsweise die freie Zeit zum Lernen und Nachbereiten zu nutzen.

 

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Das Interview führte Jeannine Pfeiffer, Kommunikation u. Strategie, medius KLINIKEN

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