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18.12.2020

Mehr zur Fallverantwortlichen Pflegekraft (FvP)

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Mathias Schlipf (Fallverantwortliche Pflegekraft, Station 4, medius KLINIK NÜRTINGEN)

Warum ist der Qualifikationsmix für die Pflege wichtig und sinnvoll?

Durch die wachsende Komplexität der Erkrankungen unserer pflegebedürftigen Personen ist eine umfassende Betreuung durch professionelle Pflegende nur noch möglich, wenn Aufgaben aufgeteilt werden. Der Qualifikationsmix schafft einen Rahmen, bei dem sich unterschiedlich ausgebildete oder erfahrene Pflegekräfte entsprechend ihrer Fähigkeiten einbringen können. Am Ende hat die pflegebedürftige Person den Vorteil, dass sie individuell betreut und beraten wird. Insbesondere für Patienten mit einem hohen pflegerischen und medizinischen Versorgungsbedarf ist dies ein Vorteil. Denn eine gute Betreuung hört nicht bei einem pflegerisch versorgten Patienten auf, sondern muss alle Aspekte umfassen. 

Warum möchtest du nach deinem Bachelor-Abschluss als FvP am "Patientenbett" arbeiten?

Als professionelle Pflegekraft ist es mein Ziel, die Situation einer pflegebedürftigen Person erfassen und verstehen zu können. Gemeinsam mit allen beteiligten Personen eine Strategie zu entwickeln, wie ein besserer Umgang mit einer Erkrankung gelingen kann, ist für mich eine schöne und erfüllende Aufgabe. Im Studium werden sowohl pflegerische Aspekte vertieft, aber auch Aspekte, die ein besseres Verständnis unseres Gesundheitssystems erlauben und die Fähigkeit mitgeben, pflegerische Projekte direkt vor Ort zu initiieren. All dies sind Faktoren, die in einer modernen Versorgung von pflegebedürftigen Personen nicht mehr fehlen dürfen. Zudem schätze ich den direkten Kontakt und die Arbeit als FvP bereichert unseren ohnehin schon sehr abwechslungsreichen Beruf noch weiter. 

Ist deine Arbeit als FvP eine Tätigkeit, die du dir nach deinem Abschluss vorgestellt hast? Und bringt die Tätigkeit Vorteile für Patienten und Mitarbeiter?

Als ich mit dem Studium begonnen habe, hatte ich noch keinen konkreten Plan, was ich nach meinem Studium gerne machen möchte. Allerdings bin ich nun von der Aufgabe sehr überzeugt und sehe einen großen Vorteil für alle beteiligten Personen. Zum einen kann man andere pflegerische Fachpersonen unterstützen, indem man Aufgaben übernimmt, die bei der direkten Versorgung anfallen. Zum anderen kann unterstützend gewirkt werden, da man einen guten Überblick über die pflegebedürftigen Personen hat. Für pflegebedürftige Personen ergibt sich in meinen Augen der Vorteil, dass eine Person über den gesamten Aufenthalt die Entwicklung im Blick behält und daher Veränderungen im Positiven wie auch im Negativen besser wahrgenommen werden können. Ich denke, der größte Vorteil liegt in der konstanten Betreuung durch eine Fallverantwortliche Pflegekraft, die den Pflegeprozess von Anfang bis Ende mit betreut. 

Lena Schöllhorn (Pflegekraft mit Projektverantwortung und Fallverantwortliche Pflegekraft, Station 3 und 4, medius KLINIK NÜRTINGEN)

Warum ist der Qualifikationsmix für die Pflege wichtig und sinnvoll?

Der Qualifikationsmix ist aus der Pflege nicht mehr wegzudenken und notwendig. Aufgrund der stetig steigenden Zahl von Patienten mit chronischen, demenziellen oder psychischen Erkrankungen und die zunehmende Multimorbidität führen dazu, dass die Komplexität der zu versorgenden Patienten steigt. Dadurch werden die zu erbringenden Pflegeleistungen komplexer und die spezifischen Anforderungen erfordern eine hohe pflegerische Versorgungsqualität. Dem gegenüber steht der seit Jahren bestehende Fachkräftemangel in der Pflege.

Der Qualifikationsmix ist nur durch die unterschiedliche Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten möglich, denn Qualifikationsmix bedeutet, dass in einem Pflegeteam systematisch Pflegefachpersonen mit verschiedenen qualifizierenden Abschlüssen zusammengestellt werden und dann bedarfsgerecht und effizient in der Versorgung eingesetzt werden - dies wird mit dem Projekt QUIM umgesetzt. Denn jede Pflegekraft leistet auf unterschiedliche Weise einen wertvollen Beitrag zu einer hochwertigen Patientenversorgung.

Warum möchtest du nach deinem Bachelor-Abschluss als FvP am "Patientenbett" arbeiten?

Für mich stand schon während des Studiums fest, dass ich nicht ganz aus der Pflege am Patienten weg möchte. So habe ich, bevor ich anfing, in den medius KLINIKEN zu arbeiten, 50% auf einer Station als Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet und die weiteren 50% in der Qualitätssicherung in der Pflege.

Als professionelle Pflegekraft möchte ich mich stetig weiterbilden, die Pflege professionell gestalten und nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen durchführen. Während des Studiums wurde der Schwerpunkt auf das wissenschaftliche Arbeiten gelegt, welches aufgrund der stetig steigenden Zahl der komplexen Pflegesituationen für die Pflegepraxis notwendig ist.

Ist deine Arbeit als FvP eine Tätigkeit, die du dir nach deinem Abschluss vorgestellt hast? Und bringt die Tätigkeit Vorteile für Patienten und Mitarbeiter?

Tatsächlich ist es eine Tätigkeit, die ich mir hätte vorstellen können. Jedoch gab es in dem Krankenhaus, in dem ich damals gearbeitet habe, keine Tätigkeiten für einen Bachelorabschluss am Patientenbett, deswegen hatte ich meine Arbeit damals gesplittet. 
Die Tätigkeit als FvP hätte ich nach meinem Abschluss und mit genügend Berufserfahrung sofort angetreten.
Durch die Arbeit hat man einen guten Überblick über die Patienten mit einem komplexen Krankheitsverlauf und begleitet den Pflegeprozess von Beginn bis Ende des Krankenhausaufenthaltes. Zudem bildet man ein Bindeglied zwischen der eigenen Berufsgruppe, den anderen Berufsgruppen und dem Patienten. Dabei hat die FvP während des gesamten Krankenhausaufenthaltes die Veränderungen im Blick und reagiert auf diese, gemeinsam mit dem gesamten Pflegeteam. Die anderen Pflegekräfte können durch die FvP Unterstützung erhalten, da sie Tätigkeiten direkt am Patienten übernimmt und auch bei Fragen und Unsicherheiten gemeinsam Wege gefunden werden können.

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