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Persönliche Geschichten

09.06.2022

Meine Arbeit als Stationsleitung

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– Herausforderungen und persönliche positive Entwicklungen

Plötzlich Stationsleitung...

Seit Februar 2015 arbeitet Simona Marsikova bei den medius KLINIKEN auf der Station 5 in Nürtingen. Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolvierte sie in Tschechien. Nach 14 Jahren, die sie dort als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Inneren Medizin auf der Kinderstation verbracht hatte, kam sie zu den medius KLINIKEN. Wir haben Simona Marsikova zu ihrer neuen Funktion als Stationsleitung, die damit verbundenen Herausforderungen sowie zu ihrer persönlichen und positiven Entwicklung interviewt.

Wieso haben Sie sich für den Beruf "Gesundheits- und Krankenpflegerin" entschieden?
Was begeistert Sie daran?

Ich habe mich aus persönlichen Gründen dafür entschieden, Gesundheits- und Krankenpflegerin zu werden. Meine Mutter, selbst Gesundheits- und Krankenpflegerin, war leider schwer krank. Ich wollte ihr als kleines Mädchen natürlich helfen. Aber leider wusste ich nicht wie. In dieser Zeit wurde mein Wunsch immer größer, einen Beruf zu erlernen, der mir dabei hilft, zu wissen, was ich in einer solchen Situation tun kann. So entschied ich mich dazu, eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin zu beginnen. Dadurch konnte ich meiner Mutter helfen und ihr auch etwas zurückgeben. Mich begeistert an diesem Beruf, dass ich schwerkranken Personen helfen und sie auf ihrem Genesungsweg begleiten kann.

Wie würden Sie eine Person in diesem Beruf mit 3 Worten beschreiben?

Dafür geboren, empathisch und geduldig.

Sie waren zunächst als Gesundheits- und Krankenpflegerin tätig, dann von 01.01.2021 – 01.10.2021 als stellvertretende Stationsleitung und seit 01.10.2021 sind Sie nun die Stationsleitung der Station 5. Das ist ein beeindruckender Werdegang. Würden Sie uns hierzu ein bisschen mehr verraten?

Natürlich war ich zu Beginn geschockt und überrascht zugleich, als ich gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, übergangsweise als stv. Stationsleitung zu arbeiten. Ich war mir nicht sicher, ob ich dieser Herausforderung gewachsen bin und ob ich der Aufgabe gerecht werden kann. Ich denke, dass viele in dieser Situation ähnlich reagiert hätten.

Nach rund 10 Monaten wurde ich erneut gefragt, ob ich mir auch vorstellen könnte, die Leitung der Station 5 zu übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich bereits, welche Aufgaben und Herausforderungen auf mich zukommen würden. Auch erhielt ich in dieser Zeit einige positive Rückmeldungen aus dem Team, weshalb mir die Entscheidung deutlich leichter fiel als zu Beginn des Jahres.

Hatten Sie schon immer den Wunsch, Stationsleitung zu werden?

Tatsächlich war es zuvor nicht mein Traum, Stationsleitung zu werden. Ich liebe den Kontakt zu Menschen und liebe es, gemeinsam im Team etwas zu bewirken. Die Arbeit als Stationsleitung ist mit vielen administrativen Bürotätigkeiten, wie bspw. die Erstellung des Dienstplanes, verbunden, wovon ich dachte, dass diese mir nicht liegen.

Benötigt man für die Tätigkeit als Stationsleitung eine entsprechende Weiterbildung und wenn ja, wurde Ihnen diese durch die medius KLINIKEN ermöglicht?

Für die Ernennung zur Stationsleitung wird keine entsprechende Weiterbildung benötigt. Wünschenswert wäre für diese Position jedoch das Absolvieren eines Kontaktstudiums im Bereich Gesundheitsmanagement, welches 2 Semester an der DHBW in Stuttgart umfasst, oder die 1-jährige Weiterbildung zur Stations-/Funktionsleitung in Reutlingen. Das Kontaktstudium soll die theoretischen Grundlagen für eine leitende Tätigkeit im Gesundheitswesen vermitteln. Die Weiterbildung wird von den medius KLINIKEN ermöglicht und unterstützt. Das Studium dauert 1 Jahr und umfasst 2 Semester. Während des Studiums werden Inhalte wie Kommunikation und Projektkompetenz vermittelt, sodass diese im Alltagsgeschäft angewendet werden können (Dienstplanerstellung, Gespräche mit Mitarbeitenden…).

Hat Sie die Arbeit als (stv.) Stationsleitung persönlich weiter gebracht?

Ja sehr. Durch meine Funktion als stv. Stationsleitung habe ich eine große persönliche Entwicklung erlebt. Ich bin an meinen Aufgaben gewachsen und stärker geworden.

Welche positiven Eigenschaften und Entwicklungen haben Sie bei sich während der Zeit bei den medius KLINIKEN und vor allem als (stv.) Stationsleitung festgestellt?

Ich bin selbstbewusster geworden, vor allem in der Kommunikation mit meinem Team. Ich stehe nun voll und ganz hinter meinen getroffenen Entscheidungen. Darauf bin ich auch sehr stolz. Dies gibt mir zunehmend mehr Sicherheit und Stärke.

Was braucht aus Ihrer Sicht eine gute Stationsleitung?

Eine gute Stationsleitung sollte einen Umgang auf Augenhöhe mit den eigenen Mitarbeitenden und den Patientinnen und Patienten pflegen und dabei das menschliche Miteinander nicht vergessen. Natürlich ist es auch wichtig, weiterhin bei Bedarf Tätigkeiten zu übernehmen, die auf der Station anfallen, aber nicht unbedingt in das Aufgabenfeld einer Stationsleitung fallen. Dazu gehört auch, bei Personalmangel einzuspringen.

Welche Qualifikationen empfinden Sie als wesentlich, um als (stv.) Stationsleitung tätig zu sein?

Meiner Meinung nach sollte genug Berufserfahrung mitgebracht werden. Die notwendige Theorie für das Leiten einer Station wird im Studium vermittelt, weshalb diese Kenntnisse im Vorfeld nicht unbedingt erforderlich sind.

Was hat sich für Sie mit der Ernennung zur Stationsleitung geändert – persönlich und im kollegialen Umfeld?

Ich arbeite als Stationsleitung nun in Vollzeit. Zuvor waren es 75 %. Natürlich fallen auch Überstunden an. Mein Team hat aber hauptsächlich positiv auf meine Ernennung zur Stationsleitung reagiert.

Was sind Ihre täglichen Aufgaben als Stationsleitung? Wie unterscheiden diese sich von der Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station?

Der Kontakt zu den Patientinnen und Patienten reduziert sich als Stationsleitung. Das finde ich persönlich sehr schade, da ich den Kontakt zu den Patientinnen und Patienten sehr genossen habe. Dafür stehe ich im engen Kontakt mit den Mitarbeitenden, der Pflegedienst- und Klinikleitung. Zudem bin ich für die Dienstplanerstellung verantwortlich und nehme regelmäßig an Besprechungen teil. Ich bin sozusagen ein Allrounder. Springe auch selbstverständlich für meine Kolleginnen und Kollegen bei Personalmangel ein.

Wie herausfordernd ist die Arbeit als Stationsleitung?

Vor allem während Corona war die Arbeit als Stationsleitung sehr herausfordernd. Ich kenne es aber natürlich nicht anders, da ich erst während der Pandemie diese Funktion übernommen habe.

Wie hoch ist Ihre Arbeitsbelastung durch Ihre Tätigkeit als Stationsleitung?

Meine psychische Belastung ist im Gegensatz zu der körperlichen Belastung sehr hoch. Eine Stationsleitung muss immer eine Überblick behalten und schnell reagieren. Aber wir sind ein eingespieltes Team und unterstützen uns gegenseitig. Für den psychischen Stress im Klinikalltag, habe ich aber einen tollen Ausgleich in meiner Freizeit. Ich liebe es, mit meinem Rennrad zu fahren. Auf der Heimfahrt kann ich somit meine Gedanken sortieren und loslassen. Meine Familie unterstützt mich zudem jederzeit.

Gibt es Momente, in welchen Sie an Ihre Grenzen kommen?

Natürlich. Diese Momente gibt es auch. Vor allem wenn Mitarbeitende krankheitsbedingt ausfallen oder Patientinnen und Patienten in der momentanen Situation positiv getestet werden. Ich versuche, in diesem Fall ruhig zu bleiben, um die Situation bestmöglich bewältigen zu können.

War es für Sie wie ein Sprung ins kalte Wasser?

Für mich hat sich die Beförderung zu Stationsleitung nicht wie ein Sprung ins kalte Wasser angefühlt. Ich hatte jederzeit die Unterstützung von den anderen Stationsleitungen und der Pflegedienstleitung. Bei Fragen oder Problemen konnte ich mich immer an sie wenden und mir wurde jederzeit weitergeholfen. Daher habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt und konnte die Aufgabe als Stationsleitung gut überwältigen.

Wie motivieren Sie Ihr Team - vor allem in schwierigen Situationen?

Da ich auch persönlich einen sehr guten Draht zu meinen Mitarbeitenden auf der Station habe, versuche ich sie immer mit meiner positiven Art und guten Laune zu motivieren. Ich bin bemüht, meinem Team immer Rückhalt zu geben und stets für sie da zu sein.

Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis als Stationsleitung?

Es gibt kein besonderes Erlebnis, aber ich fühle mich in meiner Arbeit durch die positiven Reaktionen und Rückmeldungen meiner Kolleginnen und Kollegen bestätigt. Dies sind für mich die schönsten Momente.

Was würden Sie Mitarbeitenden raten, die den Wunsch bzw. das Ziel haben, Stationsleitung zu werden?

Ich würde ihnen raten, stets geduldig zu bleiben und immer einen Überblick über die Station, die Mitarbeitenden sowie die Patientinnen und Patienten, zu behalten. Da man als Stationsleitung schnell in eine „Sandwichposition" gerät, sollte immer die Balance zwischen der Funktion als Vorgesetzte und Kollegin gehalten werden. 


Liebe Simona Marsikova, vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit und den interessanten Einblick in Ihren Werdegang bei den medius KLINIKEN.
Wir wünschen Ihnen weiterhin für Ihre Funktion als Stationsleitung alles Gute.

 

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Das Interview führte Jeannine Pfeiffer, Kommunikation u. Strategie, medius KLINIKEN

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