MIT GERD HAUFFE IM GESPRÄCH
Salome Johnson: Lieber Herr Hauffe, dieses Jahr sind Sie nun schon 9 Jahre bei den medius KLINIKEN. Welche Abteilungen haben Sie in dieser Zeit durchlaufen?
Gerd Hauffe: Ich hatte bisher Einblick in alle medizinischen Fachgebiete (sogar Psychiatrie) der medius KLINIKEN, außer Palliativstation und Geriatrie.
Hatten Sie schon immer vor, in der Gesundheitsbranche zu arbeiten? Was fasziniert Sie an diesem Themengebiet?
Ja, seit meiner Kindheit. Mich faszinieren die ständig ändernden Anforderungen in unserem Gesundheitssystem und der trotzdem vorhandene Gestaltungsspielraum.
Was haben Sie sich als Pflegedirektor vorgenommen?
Weiterhin authentisch zu bleiben, nah an den Mitarbeitern zu sein und sie bei allem mitzunehmen.
Was meinen Sie, welche Herausforderungen erwarten Sie?
Die Besetzung der noch offenen Stellen, die strategische Weiterentwicklung der Pflege und der Neubau am Standort Ostfildern-Ruit.
Was zeichnet die Pflege bei den medius KLINIKEN aus?
Dass der Patient im Mittelpunkt steht.
Der Pflegeberuf ist physisch und psychisch sehr herausfordernd – besonders in der aktuellen Pandemiesituation. Wie haben Sie das letzte Jahr erlebt?
Obwohl ich nicht direkt am Patienten tätig war, empfand ich diese Zeit als sehr anstrengend.
Gleichzeitig gab es jedoch einen sehr hohen Rückhalt und eine hohe Bereitschaft / Unterstützung der Mitarbeiter untereinander. Viele Mitarbeiter waren bspw. bereit, auf anderen Stationen auszuhelfen.
Dabei war es mir wichtig, viele Gespräche mit den Leitungen und Mitarbeitern zu führen und diese immer wieder zu motivieren.
Wie gehen die medius KLINIKEN mit dem gravierenden Fachkräftemangel um?
Seit Jahren rekrutieren wir mit dem Personalmanagement ausländische Pflegefachkräfte und integrieren sie auf verschiedenen Stationen. Des Weiteren wurde am Bildungscampus für Pflegeberufe in Nürtingen noch ein dritter Ausbildungskurs ins Leben gerufen, um unsere eigenen Mitarbeiter in einer Vielzahl auszubilden. Zudem sorgen wir für die Implementierung verschiedener Qualifikationsmixe auf den Stationen.
Was tun Sie, um die noch fehlenden Pflegekräfte zu gewinnen und die anderen zu halten?
Wir rekrutieren ausländische Pflegefachkräfte, konzipieren die Schule für Pflegeberufe in Ruit neu und führen die Projekte unserer „Starken Pflege“ ein und erweitern diese.
Wo sehen Sie die Pflege in einem Jahr? In 5 Jahren? In 10 Jahren?
Ich hoffe, dass unsere Pflege in einem Jahr in einer Pflegekammer organisiert ist.
In fünf Jahren unterstützt uns vielleicht ein Roboter bei manchen Tätigkeiten auf Station. Wer weiß? Und hoffentlich sind wir dann auch im fertigen Neubau am Standort Ruit eingezogen.
Wo unsere Pflege in 10 Jahren ist, kann ich noch nicht sagen, denn bis dahin wird es noch viele Änderungen in unserem Gesundheitssystem geben.
Diese Angaben sind jedoch ohne Gewähr :).
Was heißt für Sie Wertschätzung in der Pflege?
Den Patienten mit all seinen Eigenschaften anzunehmen und ressourcengestützt in seiner Krankheitsphase zu begleiten.
Sie selbst engagieren sich ehrenamtlich als Peer Review Pflege für die IQM (Initiative Qualitätsmedizin e.V.). Bleibt dafür als Pflegedirektor auch zukünftig Zeit?
Auf jeden Fall! Der Austausch zu ausgewählten Themen und die gemeinsame Bearbeitung von Problemen / Fragestellungen zwischen verschiedenen Kliniken sind auch in Zukunft wichtig. Daraus kann für den eigenen Alltag viel Positives entstehen. Und man erfährt, wo andere stehen. Daher kann ich sagen, dass die Pflege in den medius KLINIKEN gut da steht.
Lieber Herr Hauffe, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg in Ihrer neuen Position!
