Tagebucheintrag Nr. 3
4. Monat: Dezember 2020
Nachdem ich nun die ersten nicht-invasiv beatmeten Patienten betreuen konnte, ging es auch schon weiter mit einer gezielten Praxisanleitung zum Thema Atmung und Lunge. Dies half nochmals mehr, die Behandlung von lungenerkrankten Patienten zu verstehen.
Das war es jedoch auch schon im Monat Dezember. Denn den restlichen Monat verbrachte ich mit einer COVID-19-Infektion in häuslicher Isolation. Am 22.12.2020 bekam ich das positive Schnellabstrich-Ergebnis und auch der nachfolgende PCR-Test fiel positiv aus. Eigentlich hatte ich nur vorgehabt, mich zur Sicherheit für meine Familie vor Weihnachten abstreichen zu lassen - denn krank fühlte ich mich noch nicht. So war das Ergebnis ein Schock für mich und ich fuhr mit einem mulmigen Gefühl nach Hause. Ich hoffte so sehr, dass ich niemanden angesteckt hatte, weder zu Hause noch bei der Arbeit. Am nächsten Tag ging es mir plötzlich deutlich schlechter. Nasen- und Rachenschleimhaut waren angeschwollen und brannten. Ich fühlte mich abgeschlagen und schlief den ganzen Tag. Das Schlimmste war jedoch der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn und die Ungewissheit bezüglich des weiteren Verlaufs. Zum Glück konnte ich mich auf meine Familie, Freunde und Kollegen verlassen: Sie gingen für mich einkaufen und sorgten für Unterhaltung. Viele Kollegen erkundigten sich nach meinem Befinden und wünschten mir schnelle Besserung, was mir sehr gut tat. Nach einer Woche war dann zum Glück die furchtbare Müdigkeit Geschichte und ich konnte wieder durchatmen. Nach einer weiteren Woche kündigten sich Geruch- und Geschmackssinn langsam wieder an.
5. Monat: Januar 2021
Als nun meine häusliche Isolation Anfang Januar beendet war, freute ich mich umso mehr darauf, wieder arbeiten zu gehen. Meine Praxisanleiter legten nun den Fokus verstärkt auf das Thema Beatmung: Wir übernahmen gemeinsam invasiv beatmete Patienten und besprachen alles Dazugehörige wie Intubation, Medikamente und verschiedene Prophylaxen sowie Möglichkeiten der Positionierung der Patienten, insbesondere die Bauchlage.
Ein besonderes Augenmerk richteten wir nun auch auf die Blutgasanalyse, die unter anderem aussagt, welche Gasverteilung im Blut herrscht. Dank der Hilfe der Kollegen war dies auch mit meinen eher mangelhaften naturwissenschaftlichen Kenntnissen verständlich…