auf einer akutgeriatrischen Station zu arbeiten
Bereits seit 2017 gibt es unsere akutgeriatrische Station an der medius KLINIK OSTFILDERN-RUIT. Wir haben Daniela Fauser, Stationsleitung der Stationen B.23 Altersmedizin und B.26 Palliativmedizin, zu ihrer Arbeit und ihren Eindrücken interviewt.
Denn wer wüsste besser Bescheid als Frau Fauser, die von Anfang an mit dabei war?
Frau Fauser, warum haben Sie sich für die Akutgeriatrie entschieden? Fehlen Ihnen da nicht die jüngeren Patientinnen und Patienten?
Nein, mir liegt die Versorgung älterer Menschen am Herzen. Zudem gefällt mir, dass die akutgeriatrische Pflege sehr abwechslungsreich ist. Die Patientinnen und Patienten werden zwar wegen einer akuten Erkrankung, bspw. wegen eines Oberschenkelhalsbruchs oder einer Lungenentzündung eingeliefert. Aber neben dieser Akuterkrankung bringen sie oft weitere, altersbedingt typische Krankheiten wie Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen oder Demenz mit. Somit befassen wir uns nicht nur mit einem medizinischen Schwerpunkt, sondern mit mehreren gleichzeitig. Demzufolge bin ich gefordert, mein ganzes Wissen abzurufen und immer wieder auf den neuesten Stand zu bringen.
Viele Schwerpunkte bedeuten auch viele Kolleginnen und Kollegen, oder?
Ja, unser Team besteht aus über 20 Pflegekräften und Altenpflegekräften mit geriatrischer Weiterbildung, mehreren Ärztinnen und Ärzten sowie Fachkräften aus verschiedenen Therapiebereichen, wie bspw. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Ernährungsberatung sowie Sozial- und Pflegeberatung. Wir arbeiten alle sehr eng zusammen und stimmen uns immer wieder ab. Bei Bedarf auch mit anderen Fachabteilungen unserer Klinik.
Die Menschen, die zu Ihnen kommen, haben ja nicht nur akute Beschwerden, sondern auch chronische Krankheiten, die bleiben. Wie ist es für Sie, diese Menschen zu entlassen?
Chronische Beschwerden können wir natürlich nicht heilen, aber in vielen Fällen lindern. Wir erhalten die Selbstpflegefähigkeit und Alltagskompetenz der Menschen oder stellen diese wieder her. Dazu behandeln wir z.B. nicht nur den akuten Oberschenkelhalsbruch, sondern fragen uns auch, was dazu geführt haben könnte. Also ob vielleicht Stolperfallen, fehlende Hilfsmittel oder Wechselwirkungen von Medikamenten der Auslöser waren. Mit unserem ganzheitlichen Ansatz sowie ausführlicher Beratung und Anleitung der Patienten und Angehörigen können wir die Menschen oft ins häusliche Umfeld und ihre gewohnten Lebensumstände entlassen. Das ist sehr erfüllend.
Vielen Dank liebe Frau Fauser für Ihre Einblicke.